Building bridges (2018/2019)

Von Brücken geht eine besondere Faszination aus. Sie überqueren Hindernisse, verbinden Stadtteile oder gar ganze Kontinente. Brücken sind nicht mehr aus unserer Lebenswelt wegzudenken. Wir haben über Brücken geforscht, Brücken geplant, Brücken aus verschiedenen Alltagsmaterialien gebaut aber auch eine nicht materielle, sondern auch emotionale Brücke zwischen den teilnehmenden Kindern und Lehrern gebaut.

Das Projekt startete Anfang November 2018 und ging bis in den Sommer 2019. In der St. Marien-Schule nahm eine sehr heterogene Gruppe von Schülerinnen und Schülern im Alter von 8-10 Jahren im Rahmen des offenen Ganztages teil. Wir starteten das Projekt mit 4 Partnern und hatten als Projektsprache Englisch gewählt. Leider fiel die polnische Schule schnell aus, auch der griechische Partner war leider nicht zuverlässig, so dass die türkische Kollegin und ich beschlossen, zu zweit weiter zu arbeiten. Wir hatten auch Deutsch als gemeinsame Sprache. So entstand ein Mischung aus deutschen und englischen Beiträgen.

Zu Beginn des Projektes wurden kleine Vorstellungsvideos erstellt, sowie die Schule vorgestellt. Dafür zogen die SuS mit schuleigenen Kameras los, machten Fotos der Schule und erstellten selbst eigene kleine Videos über sie. Die SuS waren hochmotiviert, weil sie dies für einen realen Gegenüber taten.

Anschließend ging es an die Motivation für das Thema. Das bekannte „Wolf/Schaf/Kohl“-Problem war zu lösen. Die SuS dokumentierten ihre Lösungen mittels kleiner Stopmotion Videos. Sie probierten, die vom türkischen Partner geteilten Links zu dem Problem aus. Erst auf den zweiten Blick hat diese Aufgabe etwas mit Brücken zu tun, aber hätte es eine Brücke gegeben, hätte es keine Problem gegeben.

Nun ging es ans Bauen. Kann man mit einem Blatt Papier oder ein paar Holzklötzchen stabile „Brücken“ bauen? Wer war Leonardo da Vinci und was ist die Leonardo Brücke?

Wir suchten im Internet nach berühmten Brücken, aus den Ergebnissen der aktiven Partner entstand eine interaktive Karten in google maps.

Die türkische Partnerin hatte die wunderbare Idee zu einer grenzüberschreitenden kollaborativen Aufgabe. Die Kinder entwarfen mit Tinkercad, einer intuitiven App für 3D-Entwurf, Brücken. Ein Kind aus einem Land startete, ein Kind aus einem anderen Land plante weiter. Leider haben wir keinen 3D-Drucker. Das wäre die Krönung gewesen.

In einer Videokonferenz mit den türkischen Kindern sangen wir das Lied „London Bridge is falling down“, über das ein gemeinsames Video mit Bildern und kleinen Stopmotion Szenen entstand. In dieser Konferenz zeigten uns die türkischen Freunde auch eine selbstgebaute bewegliche Brücke. Dies begeisterte meine Kinder: „So etwas wollen wir auch bauen!“

Zuerst wurden bewegliche Brücken gesucht, solche Brücken klassifiziert. Wir erforschten die Pneumatik mittels Spritzen. In drei Gruppen wurden Brücken zeichnerisch geplant und auch gebaut. Wirklich tolle Bauwerke entstanden. Diese stellten die SuS stolz auf dem Sommerfest der Schule vor.

Dieses Projekt wurde bereits mit dem nationalem sowie dem europäischen Qualitätssiegel ausgezeichnet.